MAGDA PDF Drucken E-Mail
Stück von Claude Prin (*1932)
aus dem Französischen von Bernd Schirmer


Soirée: 23.09.2008
Deutschsprachige Erstaufführung: 27.09.2008, Podium

Magda


„Ich muss mich durch meine Abwesenheit unentbehrlich machen“ (MAGDA/DIEKINDFRAU)


Die erste Hälfte des Lebens von Magda Goebbels, geborene Behrend, adoptierte Friedländer, legitimierte Ritschel und geschiedene Quandt, liest sich wie die Geschichte einer Märchenprinzessin. Wo das Märchen endete, begann der Nationalsozialismus, die Salonfähigkeit der Barbarei. Aus der siebenfachen Mutter wurde eine sechsfache Kindsmörderin, ihre Begeisterung für Buddhismus und Zionismus wich faschistischem Fanatismus - Tragödienstoff des 20. Jahrhunderts.
Vor diesem Hintergrund folgt Claude Prins Psychogramm einer nationalsozialistischen Anti-Medea zwei Frauen zu den Wurzeln des Politischen ins Private hinein. Magdas Monolog, schwelgend im Pathos der Nazi-Rhetorik, hoffend auf die Zuwendung des „großen Freundes“ Hitler und getrieben von der Eifersucht auf Eva Braun und Goebbels’ Geliebte Lida Baarova, wird kontrastiert von der Gegenrede der Kinderfrau, einer verzweifelten Beobachterin, deren Schützlinge der Tod erwartet.
Claude Prin, Jahrgang 1932, studierte in Paris, Birmingham und München und arbeitete über ein Jahrzehnt als Lehrer in Nordfrankreich und seitdem als freier Schriftsteller. Mehr als 15 Theaterstücke aus seiner Feder wurden veröffentlicht, gespielt, in zahlreiche Sprachen übersetzt und im Radio gesendet. Insbesondere die Auseinandersetzung mit historischen Persönlichkeiten wie Gaius Julius Cäsar und dem französischen Revolutionär Antoine de Saint-Just, mit Heinrich von Kleist, Heinrich Himmler und Alban Berg, mit Lenin, Stalin und Trotzky prägen sein Werk. 2004 erhielt er den Prix Radio der Societé des auteurs et compositeurs dramatiques.


MIT Christel Mayr, Sibylle Schleicher

INSZENIERUNG: Andreas von Studnitz


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