Coppélia wird von ihrem Hersteller, einem Automatentüftler mit magischen Ambitionen, an einem Fenster platziert und von ihm als seine Tochter ausgegeben. Franz verliebt sich in das Geschöpf, ohne es je von Nahem gesehen zu haben. Swanilda, Franz‘ Verlobte, ist eifersüchtig auf
Coppélia und kündigt Franz schließlich sogar die Verlobung auf. Das Drama gipfelt in einer nächtlichen Szene: Swanilda und Franz haben sich Zugang zu Coppélius‘ Haus verschafft. Coppélius entdeckt Franz, gibt ihm einen Schlaftrunk und versucht mit Hilfe von Magie,
Coppélia zum Leben zu erwecken. Swanilda beobachtet das Geschehen, nimmt unbemerkt Coppélias Platz ein und rettet Franz.
Coppélia ist eine Puppe, ein Automat und damit auch Projektionsfläche von Wünschen, Sehnsüchten und Ängsten. Delibes Musik modelliert das Drama mit bis dahin ungehörter orchestraler Plastizität. Als Vorlage diente E.T.A. Hoffmanns „Der Sandmann“. Vielfach vertont, unter anderem von Jacques Offenbach in „Les contes d’Hoffmann“, findet die Geschichte 1870 ihren Weg auf die Bühne der Pariser Opéra. Hier wird das erfolgreiche Werk nun seit über 130 Jahren ohne längere Unterbrechung gespielt.